Ordnungscoaching im Jugendzimmer

Ein Blick ins Zimmer zeigte sofort, wo das Problem lag: Mitten im Raum stand noch der offene Koffer vom letzten Urlaub, daneben lagen Kleidungsstücke, und auch im Kleiderschrank fehlte jede Struktur. Genau an diesem Punkt begann die Reise zu mehr Ordnung – eine Geschichte, die zeigt, wie viel Leichtigkeit entsteht, wenn man Strukturen findet, die wirklich passen. Eine Mutter wandte sich an mich, weil ihre 15-jährige Tochter Schwierigkeiten hatte, Ordnung zu halten. Wichtig war mir von Beginn an, dass die Jugendliche selbst diesen Schritt wollte – und sie wollte.

Der Anfang: Aussortieren mit System

Bevor wir den Kleiderschrank in Angriff nahmen, gingen wir gemeinsam den ersten, entscheidenden Schritt: das Aussortieren. Die Schülerin zeigte dabei von Anfang an eine klare Haltung und legte sofort Kategorien fest. Kleidungsstücke, die sie nicht mehr tragen wollte, aber noch gut erhalten waren, legte sie in den Stapel „verschenken“. Kleidung, die defekt oder nicht mehr tragbar war, durfte direkt weg. So entstand schnell Übersicht und Klarheit. Diese aktive Beteiligung war ein Schlüsselmoment, denn sie übernahm Verantwortung für ihre Dinge. Statt Fremdbestimmung war es ihre eigene Entscheidung, was bleibt und was gehen darf.

Der nächste Schritt: Den Kleiderschrank umbauen

Nachdem nur noch die Stücke übrig waren, die sie wirklich behalten wollte, konnten wir den Schrank neu strukturieren. Da der Kleiderschrank 1,80 Meter hoch war und die Jugendliche sehr groß, machten wir die Aufteilung passend für sie. Die Kleiderstange setzten wir nach oben, sodass die Kleidungsstücke besser hängen konnten. Das frei gewordene Regalfach platzierten wir nach unten und gewannen dadurch Platz für Boxen, die wie Schubladen funktionieren. Diese lassen sich nach vorne ziehen und machen gefaltete Kleidung auf einen Blick sichtbar. Die Jugendliche suchte selbst passende Boxen aus, die ihr gefielen. So wurde aus einer einfachen Aufbewahrungslösung ein persönliches Ordnungssystem, das sowohl funktional als auch ansprechend war.

Kleiderschrank vorher Kleiderschrank nachher

Das Ergebnis: Klarheit, die bleibt

Nach zwei Terminen stand ein durchdachtes Ordnungssystem, das auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten war. Einige Wochen später erkundigte ich mich nach dem Stand – und sie berichtete begeistert, dass sie die Ordnung problemlos halten konnte. Der Schlüssel lag darin, dass das System nicht zu kompliziert war und genau zu ihrem Alltag passte.

Warum diese Geschichte Mut macht

Ordnung im Kleiderschrank und im Kinderzimmer bedeutet nicht, alles perfekt und steril zu gestalten. Es geht darum, einfache und logische Strukturen zu schaffen, die sich im Alltag leicht einhalten lassen. Vorher-Nachher-Fotos zeigen, wie groß der Unterschied sein kann, wenn man Schritt für Schritt vorgeht: erst bewusst aussortieren, dann praktisch einräumen und schließlich Routinen entwickeln, die tragen.

Ein aufgeräumtes Jugendzimmer

Ordnung im Jugendzimmer: Von Chaos zu Klarheit